SUE IRION (Pressetext) Straßenszenen, Architektur, Vegetationen aus Städten, Menschen, etwas verloren scheinend inmitten großen „Buildings“. Sue Irion bezieht ihre Bildmotive aus dem Alltag, aus der Gegenwart. Sie erzählt uns keine Geschichten, sondern sammelt vielmehr Fragmente, die in den Köpfen der Betrachter zu eigenen Geschichten werden können. Hier schlenderte eben noch ein Mann fast wie in einer Traumwelt durch die Vororte einer Riesenstadt und auf dem nächsten Bild versinkt er in der Leere. Die monochrome Farbigkeit der Bilder steht im Gegensatz zu den oft auf der Basis von bewegten Bildern entstandenen Ikonographie. Zusammen erzeugen beide eine Schwingung und evozieren eine Atmosphäre, die dem Surrealen nahe steht. Geschwindigkeit, das Hier und Jetzt spielen in Sue Irions Arbeiten eine wichtige Rolle; das Wahrnehmen des Moments, der von der Kamera eingefangen wird und so an Vergänglichkeit verliert, wird zum zentralen Motiv. Gleichzeitig kreisen die Arbeiten von Sue Irion um die Frage der Wichtigkeit der Wahrnehmung und um das Bewusstsein um die Wahrnehmung in der Kunst und ebenso im Alltag. Das Festhalten von Momenten wird verstärkt durch die Übertragung der mit der Kamera „eingefangenen“ Bilder auf den Träger Leinwand, nicht in Form von reiner Malerei sondern mit einer Technik, die auf einer Fotoemulsion basiert; lichtempfindliche Substanzen und Fotonegative mischen sich zu einer Struktur, die malerisch wie auch fotografisch ist, zu einer Zwitterkonstellation sozusagen. Pressetext, Hedy Graber |